Islam ist ein arabisches Wort und beschreibt die Hingabe zu Gott. Dass man also sein ganzes Leben im Kontext zu Gott versteht, Gott also als Maßstab für alles in Leben nimmt, sein Leben so ausübt wie Er es von uns verlangt.

Es gibt nur einen Gott und er heißt Allah. Seine Botschafter und Überbringer sind Menschen die von Ihm auserwählt werden und als Propheten bezeichnet werden. Abraham, Jesus, und Mosis sind nur einige Beispiele. Der letzte von ihnen ist Muhammad (saws) . Die Propheten haben jeweils einen Zeitraum in der ihre Lehren Gültigkeit finden. Der letzte ist der Prophet Muhammad(saws). Er ist der letzte auserwählte Prophet und somit ist seine Lehre die aktuell einzig gültige bis zum Jüngsten Tag.

Das Wort Islam ist vom arabischen Wortstamm „SLM“ abgeleitet, was unter anderem Friede, Reinheit, Ergebung und Gehorsam bedeutet. Im religiösen Sinn bedeutet das Wort Islam Unterwerfung unter den Willen Gottes und Gehorsam gegenüber Seinem Gesetz. Die Verbindung zwischen den ursprünglichen und den religiösen Bedeutungen des Wortes ist stark und offensichtlich. Nur durch die Ergebung in den Willen Gottes und durch den Gehorsam gegenüber Seinem Gesetz kann man wahren Seelenfrieden erlangen und einen anhaltenden geläuterten Zustand genießen.

Einige Außenstehende nennen unsere Religion „Mohammedanismus“ und bezeichnen die Gläubigen im Islâm als „Mohammedaner“. Die Muslime lehnen dies ab und erheben Einspruch gegen die Verwendung dieser Begriffe. Wenn unser Glaube als Mohammedanismus eingestuft wird und wenn wir Mohammedaner genannt werden, dann wird es gravierend falsche Schlussfolgerungen geben. Diese Fehlbezeichnung impliziert, dass die Religion nach einem sterblichen Wesen benannt ist, namentlich Muhammad, und dass der Islâm nicht mehr als ein weiterer „…ismus“ wie beispielsweise der Judaismus, Hinduismus, Marxismus usw. ist. Eine weitere falsche Implikation ist, dass Außenstehende über Muslime, die sie Mohammedaner nennen, denken könnten, diese würden Muhammad anbeten oder in der Weise an ihn glauben, wie Christen beispielsweise an Jesus glauben. Noch eine weitere falsche Implikation besteht darin, dass das Wort Mohammedanismus den Außenstehenden irreführen und denken lassen könnte, die Religion sei von Muhammad gegründet und deshalb nach ihrem Gründer benannt worden.

All diese Implikationen sind gravierend falsch oder bestenfalls irreführend. Der Islâm ist nicht lediglich ein weiterer „-ismus“. Weder beten die Muslime Muhammad an noch betrachten sie ihn in derselben Weise wie die Christen, Juden, Hindus, Marxisten usw. ihre jeweiligen Führer betrachten. Die Muslime beten Gott allein an. Muhammad war nur ein Mensch, der von Gott beauftragt wurde, das Wort Gottes zu lehren und ein beispielhaftes Leben zu führen. In der Geschichte gilt er als bestes Beispiel für Tugendhaftigkeit und Perfektion eines Menschen. Er war der lebende Beweis dafür, was ein Mensch zu sein und was er im Bereich der Vorzüglichkeit und Tugendhaftigkeit zu leisten vermag. Ferner glauben Muslime nicht, dass der Islâm von Muhammad gegründet wurde, wenn er auch von ihm in der letzten Epoche der religiösen Entwicklungsgeschichte wiederhergestellt wurde. Der ursprüngliche Gründer des Islâm ist niemand Anders als Gott Selbst, und das Gründungsdatum des Islâm geht zurück auf die Zeit Adams. Der Islâm existierte schon immer in der einen oder anderen Form und wird bis zum Ende der Zeit existieren.

Der wahre Name der Religion ist folglich Islâm und diejenigen, die sie befolgen, sind Muslime. Entgegen der bekannten Vorurteile bedeutet Islâm oder Ergebung in den Willen Gottes, gemeinsam mit dem Gehorsam gegenüber Seinem Gesetz, in keiner Weise einen Verlust der persönlichen Freiheit oder eine Kapitulation gegenüber dem Fatalismus. Jeder, der dies denkt oder glaubt, hat gewiss die wahre Bedeutung des Islâm und das Gotteskonzept im Islâm nicht verstanden. Das Gotteskonzept im Islâm beschreibt Ihn als den Allbarmherzigen und Gnädigen, den Liebevollsten und Besorgtesten um das Wohlbefinden des Menschen, als voller Weisheit und Fürsorge für Seine Geschöpfe. Sein Wille ist demnach ein Wille der Gunst und Güte, und jedes Gesetz, das Er vorschreibt, muss zwangsläufig im besten Interesse der Menschheit sein.

Wenn sich zivilisierte Menschen an die Gesetze ihrer Länder halten, werden sie als gute Bürger und ehrenhafte Mitglieder ihrer jeweiligen Gesellschaft betrachtet. Kein mündiger Mensch würde behaupten, dass diese Menschen durch ihren Gehorsam gegenüber dem Gesetz ihre Freiheit verlieren. Kein vernünftiger Mensch würde auch nur einen Augenblick lang denken oder glauben, dass diese gesetzestreuen Menschen Fatalisten und hilflos seien. Gleichermaßen ist ein Mensch, der sich Gottes Willen – sprich einem guten Willen – ergibt und Gottes Gesetz – sprich das beste Gesetz – befolgt, eine gute und ehrenhafte Person. Er erlangt Schutz für seine eigenen Rechte, indem er aufrichtigen Respekt für die Rechte Anderer zeigt, und genießt ein hohes Maß an verantwortungsbewusster, gestalterischer Freiheit. Die Ergebung in den Willen Gottes schmälert oder beschränkt die persönliche Freiheit nicht. Vielmehr verleiht sie ein hohes Maß an Freiheit. Sie befreit den Verstand von Aberglauben und erfüllt ihn mit Wahrheit. Sie befreit die Seele von Sünden und Unrecht und belebt sie mit Tugend und Lauterkeit. Sie befreit das Ich von Egoismus und Habgier, von Eifersucht und Anspannung, von Angst und Unsicherheit. Sie befreit den Menschen von der sklavischen Abhängigkeit von falschen Göttern und niederen Begierden und offenbart ihm die schönen Horizonte der Güte und Vortrefflichkeit.

Die Ergebung in den guten Willen Gottes stellt gemeinsam mit der Befolgung Seines nutzbringenden Gesetzes die beste Wahrung von Frieden und Harmonie dar. Sie ermöglicht es dem Menschen, Frieden zwischen sich und seinen Mitmenschen einerseits und zwischen der Gemeinschaft der Menschen und Gott andererseits zu schließen. Sie schafft Harmonie zwischen den Elementen der Natur. Laut dem Islâm wird alles in der Welt beziehungsweise jedes Phänomen außer dem Menschen von Gott geschaffenen Gesetzen verwaltet. Dies macht die gesamte physische Welt zwangsläufig gehorsam gegenüber Gott und ergeben gegenüber Seinen Gesetzen, was wiederum bedeutet, dass sie sich im Zustand des Islâm befindet, sprich ein Muslim ist. Die physische Welt hat keine eigene Wahl. Sie besitzt keinen selbstgewählten Kurs, dem sie eigenständig folgt. Vielmehr folgt sie dem Gesetz des Schöpfers, dem Gesetz des Islâm beziehungsweise der Ergebung. Einzig der Mensch wurde mit Intelligenz und Entscheidungsmacht ausgestattet. Da der Mensch Intelligenz und Entscheidungsmacht besitzt, ist er aufgefordert, sich dem guten Willen Gottes zu ergeben und Sein Gesetz zu befolgen. Entscheidet er sich für den Kurs des Gehorsams gegenüber Gottes Gesetz, wird er zwischen sich und all den anderen Naturelementen, die zwangsläufig Gott gegenüber gehorsam sind, Harmonie erlangen. Er wird in Einklang mit der Wahrheit sein und mit all den anderen Elementen des Universums harmonieren. Entscheidet er sich jedoch für den Ungehorsam, wird er vom rechten Pfad abkommen und inkonsistent sein. Außerdem wird er den Unmut und die Bestrafung des Gesetzgebers auf sich ziehen.

Da Islâm Ergebung in den guten Willen Gottes und Befolgung Seines nutzbringenden Gesetzes bedeutet und dies der Kerngehalt der Botschaft aller von Gott erwählten Gesandten ist, erkennt ein Muslim alle Propheten vor Muhammad an, ohne zwischen ihnen zu unterscheiden. Er glaubt, dass all diese Propheten Gottes und deren gläubige Anhänger Muslime waren, und dass ihre Religion der Islâm war – die einzig wahre weltumfassende Religion Gottes (Sûra 2:128-140; 3:78-85; 17:42-44; 31:22; 42:13).

Um diese Erörterung zusammenzufassen, könnte es hilfreich sein, meine Erklärung, die am 04. Dezember 1972 im „Observer Dispatch (O. D.)“ von Utica erschien, zu erwähnen. Diese Erklärung zeigt, wie viel Verzerrung und Verwirrung in diesem Zusammenhang herrscht. Einzelne Überschneidungen und Wiederholungen mögen auf Grund der extremen Sensibilität des Themas und der Notwendigkeit, den islâmischen Standpunkt zu bekräftigen, verziehen werden:


                     
Eine Nachrichtenmeldung (O.D., 25. Nov.) ist alarmierend. Sie lädt zur Sympathie mit der falsch informierten Öffentlichkeit ein und zum Mitleid mit vielen Lehrern oder Kanzelpredigern. Sie appelliert an jeden wohlwollenden Menschen, sich gegen seine moralischen Pflichten zu behaupten.

Marcus Eliason berichtete aus dem israelisch-besetzten Jordanien, dass „die Muslime“ unter anderem „Abraham als Ibrahim anbeten…“

Es ist unfassbar, in der heutigen Zeit, in unserer kleinen Welt, frisch gedruckt zu lesen, dass die Muslime Ibrahim anbeten. Noch unfassbarer ist jedoch, dass diese Nachricht einer als sachkundig erachteten Quelle entstammt, und einer Öffentlichkeit übermittelt wird, die ein Recht auf (authentisches) Wissen hat.

Jahrhundertelang meinten und propagierten viele Menschen den Gedanken, die Muslime würden Muhammad anbeten, dessen Religion „Mohammedanismus“ genannt wurde und dessen Anhänger im Westen als „Mohammedaner“ bekannt waren. Hiernach stellte sich für diese Menschen im Westen irgendwie heraus, dass die Muslime Allâh – eine Art Gott – anbeten. Und nun diese neue Entdeckung, dass sie Abraham als Ibrahim anbeten!

Tatsache ist, dass die Muslime niemals weder Muhammad noch irgendeinen anderen Menschen anbeteten. Sie glaubten schon immer daran, dass Muhammad sterblich war, wie die zahlreichen Propheten vor ihm, und dass es die höchste Anerkennung für die Menschheit ist, dass ein Mensch diesen hocherhabenen Rang der Prophetenschaft erlangen konnte.

Muslime glauben, dass Muhammad der letzte – nicht der einzige – Prophet war, der die ewige Botschaft Gottes an die Menschen bestätigte und verewigte. Diese Botschaft wurde vielen Propheten verschiedener Völker zu verschiedenen Zeiten von Gott offenbart. Zu diesen gehörten Abraham, Ismael, Isaak, David, Moses, Jesus und Muhammad  Frieden sei auf ihnen ). Noch wichtiger ist, dass die Muslime an sie glauben, ohne einen Unterschied zwischen ihnen zu machen.

Auf Grund ihrer weltumfassenden Perspektive und weltoffenen Ausrichtung betrachten es Muslime betrübt als eine bedauernswerte Fehlbezeichnung, sie als Mohammedaner und ihren Glauben als Mohammedanismus zu bezeichnen. Die Schlussfolgerungen sind aus triftigen Gründen geschmacklos. Muslime betrachten sich nicht als Rasse oder als ethnische Gruppe mit irgendwelchen exklusiven Vorrechten. Ihre Religion ist nicht nach einem Mann oder Ort benannt. Sie ist überragend und zeitlos.

Der korrekte Name der Religion ist Islâm und seine Anhänger werden korrekt Muslime genannt. Im religiösen Kontext bedeutet das Wort Islâm Ergebung in den Willen Gottes und Befolgung von Gottes Gesetz. Der Wille Gottes wird im Qurân als gut und barmherzig definiert, und Sein Gesetz als äußerst nutzbringend und gerecht. Jeder Mensch, der sich ergibt und fügt, ist demnach ein Muslim in einem moralischen Zustand des Islâm. In diesem Sinne werden im Qurân Abraham und alle wahren Propheten Muslime genannt und ihre Religionen mit ein und demselben Namen bezeichnet, und zwar Islâm. Demnach ist der Muslim nicht nur ausschließlich ein Anhänger Muhammads, sondern folgt auch Abraham, Moses, Jesus und den übrigen Gesandten Gottes.

Letztlich bedeutet das Wort Allâh im Islâm schlicht und dennoch höchst nachdrücklich: Der eine und einzig Ewige Gott, der Erschaffer des Universums, der Herr aller Herren, der König aller Könige. Die einzige unverzeihliche Sünde im Islam ist der Glaube an irgendeine Gottheit neben oder anstelle Gottes. Das häufigste tägliche Gebet der Muslime lautet: „Im Namen Allâhs des Allerbarmers des Barmherzigen.“