Haben Sie schoneinmal darüber nachgedacht, wie es ist Essen nicht mehr zu Schmecken und was für ein großes Geschenk das ist?
Der Geschmackssinn im Vergleich zu unseren anderen Sinnen eher schwach ausgeprägt und schlicht strukturiert. Trotzdem kann er Großes bewirken: Im Zusammenspiel mit unseren anderen Sinnen ist er in der Lage, eine Sinfonie der Genüsse zu entfachen.
Nur ein kleiner Teil der Zunge dient dem Schmecken. Als kräftiger Muskel sorgt sie für Ordnung im Mundraum, formt die Sprache und ertastet die Nahrung. An Zunge, Gaumen und Kehldeckel sitzen zudem die Geschmacksknospen, die aus etwa 100 Zellen bestehen.
Ein erwachsener Mensch verfügt etwa über 2000 bis 5000 Geschmacksknospen. Bei einem Säugling sind es noch doppelt so viele.
Wir können fünf Geschmacksrichtungen wahrnehmen: süß, sauer, salzig, bitter – und umami, den sogenannten Fleischgeschmack, von dem man erst seit einiger Zeit weiß, dass er proteinhaltige Lebensmittel kennzeichnet.
Jede Geschmacksrichtung reizt auf besondere Weise die Sinneszellen in den Geschmacksknospen der Zunge. Salzzum Beispiel erzeugt ebenso wie saure Speisen eine schwache Spannung im Inneren der Zelle. Der elektrische Impuls wird von Nerven über mehrere Zwischenstationen zur Großhirnrinde geleitet.
Auch die übrigen Geschmacksrichtungen reizen die Geschmacksrezeptorzellen, allerdings über spezielle Rezeptoreiweiße, die in der Zellmembran sitzen. An diese Eiweiße docken die Geschmacksstoffe an und lösen damit eine Kaskade biochemischer Prozesse aus, an deren Ende ebenfalls ein elektrischer Impuls steht.
In der Großhirnrinde analysieren Nervenzellen die Geschmacksreize. Anschließend rufen Botenstoffe Erregungsmuster hervor, von denen abhängt, ob man den Geschmack als angenehm oder als ekelerregend empfindet.
Nach dem Genuss von Schokolade zum Beispiel steigt im Gehirn die Konzentration von Endorphinen – jenen Botenstoffen, die Glücksgefühle auslösen.
Die Abneigung gegen extrem bittere Speisen ist eine wichtige Eigenschaft zur Gefahrenabwehr. Denn die meisten giftigen Pflanzen schmecken bitter. Die dafür zuständigen Sinneszellen befinden sich im hinteren Bereich der Zunge.
Es gibt zirka 25 Geschmackrezeptoren, die auf Bitteres reagieren. Für den Süßgeschmack hat man dagegen deutlich weniger gefunden.
Den Geschmacksrezeptoren zum Trotz – im Vergleich zu den anderen Sinnen ist der menschliche Geschmackssinn relativ einfach strukturiert. Darum entscheidet sich auch weniger im Mund, ob uns etwas schmeckt, sondern vor allem in der Nase. Denn Geschmack ist tatsächlich zu 80 Prozent Geruch.
Durch den Rachen gelangen viele kleine Bestandteile der Nahrung von hinten in die Nase. Hier reizen sie die Riechrezeptoren. Deshalb ist es zwar unschicklich, mit offenem Mund zu essen, für das Geschmackserlebnis aber durchaus förderlich.
Die Geruchsteilchen ziehen dann besser bis zur Nase. Der Esser riecht die Speisen besser und schmeckt sie so auch intensiver. Am Schmecken sind zudem die Tast- und Temperaturfühler beteiligt – und sogar das Schmerzsystem: Sogenannte Nozirezeptoren, die auf Verletzungen des Körpergewebes reagieren, teilen uns Schärfe mit, etwa von Chilischoten.
Im Laufe unseres Lebens verkümmert der Geschmack: Während ein Teenager noch gut 9000 Geschmacksknospen besitzt, sind es bei einem alten Menschen nur noch rund 4000. Doch das Geschmacksempfinden kann nicht nur durch die schwindenden Geschmacksknospen leiden, sondern auch durch falsche Ernährung.
Wer sich nur von Fertiggerichten ernährt, verlernt quasi das Schmecken. In Fertiggerichten stecken viele Aromastoffe. Besonders bei Kindern gewöhnt sich der Geschmack schnell an diese Aromen und stumpft ab. So kennen viele Kinder den Geschmack eines Erdbeerjoghurts besser als den einer frischen Erdbeere.
Um den Geschmack zu schulen, empfiehlt es sich, einige einfache Regeln wieder ins Gedächtnis zu rufen:
- Frische Lebensmittel essen statt zu vieler aromatisierter Produkte.
- Kleinere Bissen nehmen statt großer Brocken schlingen.
- Sorgfältig kauen, die Nahrung gut mit Speichel durchmischen.
- Auf starke Gewürze und zu viel Salz verzichten.
Schärfe ist keine Geschmacks- sondern eigentlich eine Schmerzempfindung auf der Zunge. Dieselben Rezeptoren, die auf Schärfe ansprechen, reagieren auch auf Wärmereize über 43 Grad Celsius, also auf Speisen, an denen man sich den Mund verbrennt.
So genannte Superschmecker haben im Schnitt etwa 425 Geschmacksknospen je Quadratzentimeter Zunge. Der Normalschmnecker trägt lediglich 180 Knospen auf der gleichen Fläche.
Der Mensch trägt seine Geschmacksknopsen ausschließlich auf der Zungen, genauer, dem sogenannten Zungenrücken. Der Wels trägt dagegen auf der Haut seines gesamten Fischkörpers Geschmacksknospen.
Ein erwachsener Mensch verfügt etwa über 2000 bis 5000 Geschmacksknospen. Bei einem Säugling sind es noch doppelt so viele.
Wir können fünf Geschmacksrichtungen wahrnehmen: süß, sauer, salzig, bitter – und umami, den sogenannten Fleischgeschmack, von dem man erst seit einiger Zeit weiß, dass er proteinhaltige Lebensmittel kennzeichnet.
Jede Geschmacksrichtung reizt auf besondere Weise die Sinneszellen in den Geschmacksknospen der Zunge…
„…So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.“(35:14)
„Dies ist Allahs Schöpfung. Zeigt mir nun, was andere außer Ihm geschaffen haben.“ (11:31)
https://www.planet-wissen.de/natur/sinne/schmecken/index.html
https://www.sueddeutsche.de/wissen/dinge-die-sie-noch-nicht-wissen-ueber-geschmack-1.586230
„…So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.“(35:14)